Synergien beim 20. Frühlingsball des TC Rot-Weiß Leipzig


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Formation Cavaletta (JVL Süd-Ost 2) Foto: R. Unger

Drei Jahre, nachdem der TC Rot-Weiss Leipzig seinen letzten Frühlingsball veranstaltet hatte, konnte am Samstag, dem 23. April endlich der 20.Frühlingsball im Leipziger Automobilmuseum „Da Capo“ über die Bühne gehen. 250 Gäste hatten sich, gut gelaunt durch das fantastische Frühlingswetter, eingefunden und waren nach drei Jahren Corona bedingter Pause erwartungsfroh auf das traditionell vielseitige Programm.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen neben den beiden Tanzturnieren der Hauptgruppe A/S diesmal mit Kristina (17) und Karina (12) Korenieva zwei junge Tänzerinnen aus Kiew, die gemeinsam mit ihrer Mutter Anfang März vor dem Krieg aus Ihrer Heimatstadt fliehen mussten. Sie fragten beim TC Rot-Weiss Leipzig an, ob sie Ihr tänzerisches Hobby auch in der Fremde weiterführen könnten. Zwei geeignete Trainings-gruppen waren mit den Modern-Jazz Formationen „Aquilas“ und „Cavallettas“ schnell gefunden. Nach nur sechswöchigem Training und gelungener Integration standen die beiden Schwestern am Samstagvormittag in Freiberg beim Wettkampf und am Abend beim Frühlingsball bereits mit im Rampenlicht.      

„Es ist erstaunlich, wie schnell die beiden Mädchen trotz nicht vorhandener Deutschkenntnisse in die Gruppen integriert werden konnten. Das ist das Verdienst unserer Trainerin, Yasmin Kartes, und vor allem aller Mitglieder der beiden Formationen, die die Beiden sofort in Ihre Arme geschlossen haben. Der Tanz ist eben eine besondere Sprache“, resümierte Cheforganisator des Balls und Präsident Sven Handschuh.

Schnell war den Verantwortlichen des TC Rot-Weiss klar, dass es nicht bei diesen beiden Anfragen bleiben würde. So wurde mit Hilfe des Vereinstrainers, Konstantin Niemann, am 02 April ein Probetraining für ukrainische Tänzer und Tänzerinnen ins Leben gerufen, welches rege genutzt wurde. Mittlerweile hat der Verein 13 Tänzer und Tänzerinnen als Mitglieder aufgenommen. Für alle wurde in den Reihen der anderen Mitglieder und unter den Freunden des TC Rot-Weiss jeweils ein Pate gefunden, der für die nächsten drei Monate die Mitgliedsbeiträge übernimmt. Weitere 9 ukrainische Kinder haben bereits Interesse gezeigt. Um auch für sie einen Beitrags-Paten zu finden, wurde der Frühlingsball erfolgreich genutzt. Weitere Unterstützer stehen nun bereit.       

Die beiden Turniere waren nicht minder interessant. 11 Paare gingen an den Start. Erstmalig hatte der TC Rot-Weiss Leipzig mit Max Naumann und Konstanze Freitag, Wladislaw Riedinger und Michelle Uciteli, Hermann Seyffarth und Berenike Reech, Max Krimig und Verena Gabbe sowie Paul Noack und Joelina Ermold fünf eigene Paare aufzubieten. Das ist Rekord in der 22-jährigen Geschichte des Balls. Eigentlich wäre es mit Richard Barthel und Karina Bernien, die krankheitsbedingt absagen mussten, sogar noch ein Paar mehr gewesen.

Foto: R. Unger

Nach den Vorrunden ging es mit sechs Paaren ins jeweilige Finale. Sieger des Standardturniers wurden unangefochten mit allen gewonnenen Tänzen William Lauth und Julia Maria Scheerer aus Landau in der Pfalz, die zum ersten Mal in Leipzig zu Gast waren. Sicher auf Platz zwei kamen die Berliner Pascal Etzold und Nina Arendt. Den dritten Platz sicherte sich mit Enrico Fischer und Viktoria Lippelt ein weiteres Berliner Paar, welches erst zwei Tage zuvor eingesprungen war. Vierte wurden Max Naumann und Konstanze Freitag, fünfte Florian Fürll und Vanessa Franz aus Frankfurt am Main. Das Finale komplettierten Max Krimig und Verena Gabbe.

Im Finale des Lateinturniers stellte ein Paar vom ersten Tanz an klar, wer den Sieg davon tragen würde. Max Nauman und Konstanze Freitag vom gastgebenden TC Rot-Weiss wollten es wissen und demonstrierten nach dem in Standard nur knapp verpassten Platz auf dem Siegerpodest, dass die Lateindisziplin derzeit Ihre Schokoladenseite darstellt. Den zweiten Platz sicherten sich erneut Pascal Etzold und Nina Arendt. Platz drei ging an die Younster des TC Rot-Weiss, Wladislaw Riedinger und Michelle Uciteli, die sich über den Platz auf dem Siegerpodest sehr freuten. Weiterhin im  Finale standen wie in der Standarddisziplin Enrico Fischer und Viktoria Lippelt, Artem Mirgurodsky und Nadja Bernhardt aus Jena sowie Hermann Seyffahrt und Berenike Reech.

Das Rahmenprogramm gestalteten neben den bereits erwähnten JMC-Formationen die Orientalischen Tänzerinnen des TC Rot-Weiss Leipzig mit ihrer Trainerin Franziska Fink. Den absoluten tänzerischen Höhepunkt des Abends bildete jedoch der Aufritt des frisch gebackenen Deutschen Meisterpaares der Kür-Standard im DPV Anatoliy Novoselov und Tasja Schulz-Novoselov, die ihre Kür „Der Große Getsby“ aufs Parkett zauberten. Die Gästetanzrunden begleitete zum wiederholten Mal das Dresdener Salonorchester unter der Leitung von Thomas Fröhlich, welches das Publikum mit ihrer tollen Livemusik begeisterte. Dank der finanziellen Unterstützung der Stadt Leipzig sowie zahlreicher Spender und Sponsoren, gelang es dem TC Rot-Weiss Leipzig diese exklusive Ballveranstaltung zum 20. Mal erfolgreich durchzuführen. Mit einem Lächeln im Gesicht und der Hoffnung auf Wiederholung im nächsten Jahr gingen die Gäste gegen 01:00 Uhr nach Hause.

Fotos: R. Unger