Breaking in Sachsen


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Felix Roßberg und Jilou verleihen stellvertretend der Sparte großen Aufwind

Vor 2,5 Jahren wurde Felix Roßberg in das sächs. Präsidium als Lehrwart berufen. Er hatte nicht bloß die Aufgabe, den Bereich Lehre zu betreuen, sondern wurde ganz bewusst aufgrund seiner Verankerung im Breakingbereich vorgeschlagen.

Breaking -war- olympisch. Jedoch war das erste Mal eine Tanzsportart bei Olympia vertreten. Das es gerade eine Tanzsportart ist, welche keinerlei Verbands-, Kader- oder Lehrstrukturen besitzt, erscheint auf den ersten Blick sehr kurios. Auf den zweiten Blick ist es jedoch eine Tanzsportart, welche stark „am Kommen“ ist und ein sehr großes mediales Interesse besitzt.

Für uns als Landesverband hieß das: jegliche Verbands-, Sport und Lehrstrukturen neu aufzubauen! Felix musste mit Unterstützung vor allem aus der Geschäftsstelle und dem Bereich Sport alles neu aufbauen und was noch viel wichtiger ist: die Sportler davon überzeugen, in die Verbandsstruktur des LTVS und DTV beizutreten. Letzteres war die noch größere Hürde. Viele Gespräche und Aufklärungsarbeit waren nötig. Leider hat sich der DTV gleich zu Beginn der Phase mit der Breaking-Szene überworfen, womit die Entwicklung für uns als Landesverband nicht leichter wurde.

Nach 2,5 Jahren können wir aber auf folgendes Geschaffte zurückblieben: die sächsische Breakingszene ist eine der besten in Deutschland und der DTV hält trotz der Startschwierigkeiten an dem Ausbau und Unterstützung dieser Sportart fest. Sachsen stellt Deutsche Meister und richtet unter der Federführung von Felix (mit dem Verein Til84/The Saxons) hervorragende Veranstaltungen, internationale Trainingscamps und Landesmeisterschaften aus, welche neue Formatideen und sehr viel Publikum anziehen. Auch wurde an den Lehrstrukturen mitgewirkt, neue Trainer ausgebildet und mittlerweile haben wir mit Felix auch einen Bundesjugendtrainer aus Sachsen, welche die Grundlagen für die olympischen Jugendspiele 2028 in Wuxi legen soll (diese finden auch statt).

Außerdem ist es gelungen, neue Sportler auszubilden und eine der populärsten und besten Breakerin für Dresden/Sachsen zu gewinnen. Jilou suchte seit längerem eine „Heimat“, in der sie unter ihresgleichen trainieren kann. Diese hat sie in Sachsen gefunden. Seit Anfang 2024 startet Jilou für Sachsen und nahm an den Qualifikationsveranstaltungen für Olympia rund um die Welt teil. Sie ist Deutsche Meisterin 2022 und 2023 und gehörte somit zu den Topfavoriten für die deutsche Olympiateilnahme in Paris 2024.

Seit einem halben Jahr steht leider fest: Breaking wird stand heute nicht mehr Teil der olympischen Spiele 2028 in L.A. sein. Eine niederschmetternde Nachricht, da die Arbeit für den Aufbau der gesamten Verbandsstrukturen (dies war Voraussetzung, um an Olympia teilnehmen zu können) nun für umsonst scheint.

Sie ist es aber nicht, weil wir Strukturen schaffen konnten, die hoffentlich noch lange Früchte tragen und wir so einiges aus dieser Szene lernen können, um beispielsweise den Bereich Standard/Latein attraktiver zu gestalten.

Eine Delegation des DTV und einige wenige andere Landesverbände hatten die Möglichkeit gehabt, den olympischen Spielen in Paris beizuwohnen. Aufgrund der hohen Kosten, welche privat gestemmt werden mussten und den leider knapp verpassten Teilnehmerchancen aus NRW (Pauline) und Sachsen (Jilou), entschied sich neben dem DTV nur der LTVS für eine Teilnahme. Erik Heyden als Sportwart nahm die Möglichkeit wahr und reiste nach Paris. Jilou kommentierte die zwei Wettpampftage live im Eurosport.

„Von den gezeigten tänzerischen Leistungen, der Atmosphäre und respektvolle Umgang der Tänzer*innen untereinander, sind wir sehr beeindruckt!“

Weiterhin kann ich als Sportwart aus dieser Tanzsparte folgende Schlüsse ziehen:

  • Wir haben genügend Beispiele vor der Nase, um zu sehen, wie wir Veranstaltungen attraktiver für das Publikum gestalten können.
  • Die Einbindung von Breaking ist nach wie vor ein erklärtes Ziel des DTV. Auch als LTVS werden wir weiter daran festhalten und den Bereich fördern und ausbauen.

Schlussendlich bleibt die Hoffnung, dass Breaking oder eine andere Tanzsportart bald -wieder- olympisch wird.

Erik Heyden